Massaker durch Islamisten in Ostsyrien: IS tötet mindestens 135 Menschen
In Ostsyrien hat der IS 85 Zivilisten und 50 regimetreue Soldaten hingerichtet. Zudem sind 400 Personen entführt worden – ihr Schicksal ist noch nicht bekannt.
DAMASKUS dpa | Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat in Ostsyrien ein Massaker angerichtet und mindestens 135 Menschen getötet. In einem Vorort der von den Dschihadisten eingeschlossenen und teils von Regierungstruppen kontrollierten Stadt Dair as-Saur seien 85 Zivilisten exekutiert worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in der Nacht zum Sonntag mit.
Zudem seien bei Gefechten in der Enklave am Samstag mindestens 50 Kämpfer des Regimes gestorben. Weitere 400 Personen wurden demnach vom IS entführt – ihr Schicksal blieb zunächst unbekannt. Bei den Gefechten starben den Menschenrechtlern zufolge auch 42 IS-Kämpfer.
Die syrische Staatsagentur Sana berichtete sogar von mehr als 300 getöteten Zivilisten. Dair as-Saur und die gleichnamige syrische Provinz stehen mit Ausnahme einiger Gebiete unter Kontrolle des Islamischen Staates. Die Belagerung der Stadt am Euphrat begann vor etwa einem Jahr.
Nach Berichten über schlechte Zustände in dem Gebiet hatte ein russisches Transportflugzeug zuletzt 22 Tonnen Lebensmittel und Medizin über Dair as-Saur abgeworfen. Bürgerrechtlern zufolge sind dort mindestens 250 000 Menschen eingeschlossen, der IS verhindert demnach, dass Nahrung und Arzneien auf dem Landweg in die Stadt gebracht werden können.
Den Menschenrechtlern zufolge tötete der Islamische Staat in Syrien in den vergangenen eineinhalb Jahren mehr als 3700 Zivilisten und über 1000 Regimekämpfer.
Leser*innenkommentare
Gion
... von den eingesetzten Waffen bitte GROSSAUFNAHMEN damit die Firmenzeichen der Hersteller zu erkennen sind! Drohnen haben schließlich hochauflösende Kameras...
Chris P. Bacon
Dazu braucht es kein Firmenzeichen. Einfach nach ISIS googlen und Bilder ansehen. Die überwiegende Mehrheit dürfen Kalaschnikovs sein. Aber selbst wenn wir jetzt alle Schusswaffen wegzaubern, sind noch genug Messer da. Notfalls werden Opfer mit verbundenen Augen von hohen Gebäuden gestürzt. Selbst darüber gibt es Berichte.
Welche Erkenntnis soll es bringen, die benutzten Waffen zu erkennen?
Simon Rieper
@Gion Military Industry Corporation
H.G.S.
Worauf sollte man sich verlassen können, dass es auch hier wieder, wirklich der IS war und nicht etwa die irrsinnigerweise sogenannten "gemäßigten Rebellen", die ja erwiesenermaßen auch egalweg zu lustigem Morden neigen?- Fragen, Fragen-Fragen.
74450 (Profil gelöscht)
Gast
@H.G.S. Meist lassen sich die Taten des IS ja recht genau zuordnen, da sie ihre Verbrechen dokumentieren und selbst verbreiten.
H.G.S.
@74450 (Profil gelöscht) Dann ist es ja soweit auch klar. Jürgen Gottschlich hat aber erst kürzlich noch in der Taz gemahnt, dass es neuerdings z.B. seitens der Türkei bei derartigen Behauptungen verwunderlicherweise an genau solchen Bekenntnissen fehle. Zuzutrauen ist den IS-Mordbuben alles mögliche. Aber sie lassen sich eben auch für allerlei erlogene schmutzige Informationspolitik hernehmen. Auch die "Gemäßigten" sollen nämlich vor nichts zurück schrecken.